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4.2. Übertragung von Oberboden
Auf Magerstandorten reicht die vorhandene Humusschicht nicht immer, um intakte Rasenziegel abzuschälen. Die humose Bodenschicht enthält aber Samen, Wurzeln und Sprossteile der standorttypischen Vegetation:
4.2.1. | Für die Begrünung durch Oberbodenübertragung (Oberbodenschüttung) sind nur die obersten samenreichen Bodenschichten (bis ca 20 cm Tiefe) geeignet. |
4.2.2. | Das Oberbodenmaterial ist möglichst ohne längere Zwischenlagerung zu übertragen. |
4.2.3. | Oberbodenauftrag sollte auf Rohböden bzw nährstoffarmen Substraten erfolgen. |
4.2.4. | Das Bodenmaterial wird auf dem Begrünungsstandort etwa 3 bis 5 cm hoch ausgebracht. |
4.2.5. | An exponierten Standorten mit Erosionsgefahr (Bodenaustrag durch Niederschläge, Wasserabfluss und / oder Wind) ist eine Kombination mit Erosionsschutzmaßnahmen und anderen Begrünungsmethoden erforderlich. |
Vor-/Nachteile
+ | Übertragung von Kleintieren, Mikroorganismen, Moosen, Flechten |
+ | relativ kostengünstig (Ersatz der sonst üblichen Humusierung)
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– | nur umsetzbar, wenn eine standortgerechte Vegetation ohne Unkräuter im Baustellenbereich vorhanden ist |
– | Vegetationsentwicklung (Geschwindigkeit, Artzusammensetzung) nicht vorhersagbar – die Gefahr der Etablierung unerwünschter Arten ist relativ groß |
Fotos
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